Als Eigenkapital bezeichnet man die Mittel, die deinem Unternehmen zur Verfügung stehen, wenn du alle Schulden, also das Fremdkapital abziehst.
Zum Zeitpunkt deiner Gründung umfasst es die Mittel, die du selbst zur Finanzierung in das Unternehmen einbringst, zum Beispiel mittels privater Rücklagen. Im Gegensatz zum Fremdkapital muss es nicht zurückgezahlt werden. Es steht unbefristet zur Verfügung. Neben Geld können auch Sachen dazu gehören. Das Eigenkapital deines Unternehmens besteht am Anfang also aus deinen Geldeinlagen und deinen Sacheinlagen.
Nach deiner Gründung verändert sich das Eigenkapital. Wenn dein Unternehmen Gewinn macht (Jahresüberschuss), steigt es. Wenn dein Unternehmen Verlust macht (Jahresfehlbetrag), sinkt es. Auch wenn du für private Zwecke Kapital entnimmst (Privatentnahme), sinkt es wieder.
Bei Banken ist ein Eigenkapitaleinsatz von mehr als 20% der gesamten Finanzierung beliebt. Wenn du also für dein Unternehmen insgesamt 50.000 Euro benötigst, solltest du mindestens 10.000 Euro selbst für die Finanzierung einbringen. Dein Eigenkapital mindert das Risiko für die Kreditgeber, und für dich als Gründer, weil es Verluste auffangen kann. Dein Kapitaleinsatz zeigt deinen Kreditgebern auch, dass du selber mit ins Risiko gehst. Du signalisierst damit, dass du an deine Idee glaubst und dich stark für den Erfolg engagieren wirst, weil du sonst dein zur Verfügung gestelltes Vermögen verlieren würdest.
Einen Eigenkapitaleinsatz unter 20% solltest du begründen. Hier wird der Kreditgeber ggf. eine öffentliche Bürgschaft (Bürgschaftsbank) vorschlagen, die zwar zusätzliches Geld kostet, dich aber kreditwürdig macht. Bei KfW-Förderprogrammen kann die Haftungsfreistellung von der KfW das Risiko deiner Hausbank reduzieren und deinen nötigen Eigenkapitaleinsatz mindern. Auch größere private Bürgschaften werden ggf. von Banken akzeptiert, wenn sie hinterlegt werden (z.B. Depots, Lebensversicherung). Da sie im Ernstfall sehr unangenehm für den Bürgen werden, sollten sie aber grundsätzlich in der Höhe begrenzt sein.
Und was versteht man unter der sog. Eigenkapitalquote?
Sie setzt das Eigenkapital eines Unternehmens ins Verhältnis zum gesamten Kapital:
Sie beantwortet beispielsweise folgende Fragen:
Wenn du zum Ende des Geschäftsjahres eine Bilanz erstellst, werden Verwendung und Herkunft des Unternehmensvermögens gegenübergestellt. Auf der linken Seite steht das Vermögen (Aktiva), sortiert nach der Verwendung. Hier steht also alles Vermögen von der Betriebs- und Geschäftsausstattung bis zum Bargeld. Auf der rechten Seite steht das Kapital (Passiva). Auf dieser Seite wird deutlich, wie das Vermögen aufgebaut wurde: Mit eigenen Mittel (Eigenkapital) und über Schulden (Fremdkapital). Beide Seiten, die Vermögens- und die Kapitalseite sind natürlich gleich groß.